Der Schmutzige Dunschdig

Zweifelsohne ist der Schmutzige Dunschdig einer der Höhepunkte der Bonndorfer Fasnet. Es beginnt die "Hohe Zeit der Narretei" - und dies bereits früh morgens. Es folgt die Schulbefreiung, Narrensprung mit Machtübernahme und abends der Hemdglunkerumzug mit anschließendem Ball.

Wecken um 5:00 Uhr morgens

 

In Bonndorf ist´s Tradition, dass die Guggenmusik bereits ab 5:00 Uhr am Schmutzige Dunschdig durch die Straßen zieht. Laut ertönt der Klang des Narrenmarsches...

"Der Narr im Bett hebt den Kopf, lauscht, lächelt; er kennt die Töne. Im Dämmerschlaf hat er sie schon erwartet. Jetzt hält ihn nichts mehr. Leichtfüßig steht er auf, ist bereit." (Zitat aus dem Buch "Geschite(n) der Bonndorfer Fastnacht von Ulrich Werner Schulze).

Gestartet wird beim Narrenvater, der natürlich ein Frühstück für die Mannen bereit hält. Die Musik zieht dann durchs Ort und trifft dann pünktlich zur Schulbefreiung an der Schule ein.

 

Schulbefreiung

 

Der Schmutzige Dunschdig ist in Bonndorf ein Schultag - allerdings nicht wie jeder Andere. Die Schüler kommen verkleidet und sind gut gelaunt. Unterricht findet nur bedingt statt - es wird gewartet. Gewartet wird auf das Eintreffen der Narren, die die Schüler von der Schule für die Fasnettage befreien.

Die Pflumeschlucker treffen sich hierzu im Hotel Germania. Anschließend werden noch Süßigkeiten getankt und los geht´s in die verschiedenen Schulen: Grundschule, Haupt- und Realschule und die Sonderschule.

Nach der Schulbefreiung wird noch etwas weitergefestet, bis man sich dann zum großen Narrensprung richtet...

 

Narrensprung

Fasneteröffnung mit Schlüsselübergabe am Rathaus

Wenn auch die Fasnet bereits im Gange ist - dies ist der offizielle Start der Fasnet in Bonndorf:
Der Narrensprung, Beginn um 14:11 Uhr am Schmutzige Dunschdig mit Start am Bahnhof und dem Ziel das Rathaus:

Der Narrensprung:

Der Umzug beginnt mit der Figur des Narrenbolizei und dem Fotzli-Hansili, dahinter die Narrenmusik. Der Musik folgend kommt eine fast nicht endend wollende Pflumeschluckerschar, zuerst der Narrensome, dann die "Großen".

Der Umzug hält auf dem Weg zum Rathaus 3 mal zwischendurch, beginnend am Germania-Eck, Altenheim und an der  Abzweigung zur Bergstraße (noch bekannt als "Leser-Eck") bis man dann schließlich am Rathaus ankommt. An allen Stationen wird die Fasnacht ausgerufen. Am Rathaus angekommen, erfolgt die Schlüsselübergabe: Der Bürgermeister übergibt dem Narrenrat den Rathausschlüssel. Von nun an - bis Aschermittwoch - hat der Narrenrat die Macht!

Ab jetzt herrscht in Bonndorf eine Art Ausnahmezustand. Überall hört man den Narrenmarsch, den Hänkedi und weitere Fasnetlieder. Es wird getanzt, gesungen und gelacht, bis man schließlich nach Hause geht. Zuhause angekommen heißt es  jetzt so schnell wie möglich in das weiße Nachthemd zum Hemdglunker.

Wer einmal in Bonndorf den Narrensprung der Pflumeschlucker am Schmutzige Dunschdig zur Fasneteröffnung beobachtet hat, wenn vom "Hilpert", der Gaststätte am alten Bahnhof, die Hauptstraße hinunter bis zum Rathaus hinter der Stadtmusik in ihren blauen Welschhemden mit dem roten Halstuch bis zu 350 Pflumeschlucker "gumpen", also springen, wird das nicht wieder vergessen. In den ersten zehn, zwölf Vierer-Reihen der Pflumeschlucker stolpern die Kleinen und Kleinsten (der "Narresome") an der Hand von Erwachsenen, dahinter dann der mehr als hundert Meter lange, gleichmäßig wogende Lindwurm der Narren unter ihren charakteristischen blauen Regenschirmen, schließlich das Pferdefuhrwerk mit dem Narrenbaum, von dem der Elferrat, ausgestattet mit den Insignien seiner Schlüsselgewalt, grüßend winkt - ein Fest für die Augen und ein akustisches Spektakel ohnegleichen spielt sich ab, das noch lange in den Ohren dröhnt..."
(Auszug aus dem Buch von Ulrich Werner Schulze, Geschichte(n) der Bonndorfer Fastnacht)

Hemdglunker

Hemdglunker

Um 19:11 Uhr beginnt der Hemdglunkerumzug an der Donaueschinger Straße. Der Umzug wird angeführt vom "Großen Mann" und der Narrenmusik, gefolgt von vielen Narren im weißen Hemd. Immer wieder befinden sich Einzelmusikanten unter der Menge. Es ertönen der Narrenmarsch, Henked-i und weitere Fasnetlieder. Immer wieder werden die Narrensprüche zum Besten gegeben. Das Ende des Umzugs ist dann schließlich am Bahnhof.

Nach dem Umzug findet in den Lokalen der Vorstadt - gemeint ist hier der Bereich zwischen Humpen und Braukessel. Man zahlt einmalig nur Eintritt und hat dann Zutritt in alle Lokale. Mit Livemusik, weißem Hemd und guter Laune findet zu später Stunde der erste Fasnettag dann sein Ende.